Keep on ridin‘, ridin‘, ridin‘
Jenseits der Langeberge
Nach Swellendam haben wir den Pass über die Langeberge nach Norden genommen und folgen der Route 62 in die Wüste – die „kleine Karoo“.
Hier ist alles anders. Nichts ist mehr subtil. Fotos können nur noch in Cinemascope entwickelt werden. Larger than life. Die Wüste ist endlos – zumindest für so Städter wie uns. Tagsüber sind 42 Grad – Nachts 12. Eine Landschaft, wie aus einem Mad Max Film.
Irgendwann biegen wir ab von der Route 62 und fahren 50 Kilometer über Dirt-Roads zur Rooiberg Lodge. Erstaunlich, dass der kleine Suzuki das überstanden hat. Gut, die Reifen waren danach ziemlich platt, aber auf der Lodge gbt‘s einen Kompressor,
Mitten im Staub ein paar Häuser. Wenn sie die Rasensprenger abschalten, ist hier in 14 Tagen nichts mehr übrig. Bei Einbruch der Dämmerung tauchen ein paar Zebras auf. Nachts um eins werden wir in unserer kleinen Hütte vom komischen Geräuschen wach. Ich schiebe den Vorhang bei Seite und die Zebras grasen keine zwei Meter von mir entfernt im Garten.
Trotzdem verlassen wir am nächsten Tag die Rooiberg Lodge. Zu unwirklich dieser Ort.
Schoemanshoek Valley
Hundert Kilometer weiter steigen wir im Berluda im Schoemanshoek Tal ab. Ein bisschen deja-vu an Kambodscha. Wir sind die einzigen Gäste. Es lohnt sich (noch) nicht den regulären Hotelbetrieb aufrecht zu erhalten. Wir bekommen ein Upgrade auf die Honeymoon Suite – ein 80qm Apartment mit Terrasse und gemauertem Kamin/Grill – aber das Restaurant bleibt geschlossen. Wir bekommen Käse und Kracker und eine Flasche Beyerskloof Pinotage.
Wir haben den wundervollen Garten für uns alleine. Nachts sind wir die einzigen (Menschen) auf der Anlage. Morgens früh um 5 machen wir die Meercat Tour – zusammen mir den Angestellten, die auch mal sehen sollen, was sie hier verkaufen.
Eigentlich geht es darum Erdmännchen zu sehen, die morgens zum Sonnenaufgang ihre Bäuche in die wärmende Sonne halten, damit ihre Darmbakterien warm genug werden, um mit der Verdauung zu beginnen. In Afrika geht‘s viel um gute Verdauung, denke ich. Und es sind mittlerweile 28 Grad Celcius – keine 7 Uhr am Morgen.
Auf dem Weg dorthin treffen wir eine Herde Impalas – die so früh am Morgen auch noch keine Leute leiden können – und ein paar Giraffen, denen wir ziemlich egal sind…
Danach gibt‘s erstmal Kaffee und wir verstecken uns in der klimatisierten Honeymoon Suite, bis die Temperaturen wieder unter 30 Grad liegen. Dann gehen wir mit unserem Guide “Raynold“ noch mal auf eine abendliche Wanderung in die Berge.
Ich hab immer noch nur das 50mm Objektiv. Alles was in den Bildern unten nah erscheint, ist echt nah.
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Raynold sagt, Leoparden sind die einzigen Katzen, denen man wirklich, echt, unterwürfig entgegentreten muss. Blickkontakt vermeiden. Nicht rennen. Langsam rückwärts gehen.
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