There ain’t much to country living

Play that dead bands song. Turn that speakers up full blast..

So langsam wird‘s. Raus aus der großen Stadt. Auf‘s Land.

Nach den erholsamen 5-Sterne-Tagen in Kapstadt haben wir uns von unserem Hotel und von Arnold verabschiedet. Arnold war im Andros Hotel sowas wir unser persönlicher Butler. Er hat beim Frühstück und beim Abendessen immer dafür gesorgt, dass wir gut versorgt sind uns uns wohlfühlen. Mit seinen 72 Jahren hat er viele Veränderungen in Kapstadt erlebt zum Guten und zum Schlechten und schreibt derzeit ein Buch darüber: „The waiting game“. Arnold sammelt Kugelschreiber und kennt 600 Telefonnummern. Arnold ist ziemlich sicher, dass Schwarzenegger nach ihm benannt wurde. Wir haben uns selten so charismatisch und professionell betreut gefühlt. Ein Gentleman erster Güte.

Bevor die eigentliche Fahrt losging haben wir noch den Botanischen Garten Kirstenbosch am Fusse des Tafelbergs besucht und neben dem Ottertümpel (leider ohne Otter) die Nationalblume Protea fvor der Tafelberg Kulisse bestaunt https://www.suedafrika-tv.com/2013/09/was-ist-eigentlich-die-nationalblume-suedafrikas/

Und dann ging‘s raus aus Kapstadt, mit dem kleinen VW Up entlang der Route 62 – zuerst nach Stellenbosch zu einer kleinen Farm. Das war schon deutlich weniger städtisch. Aber die Farm wurde praktisch kaum bewirtschaftet und mit einer kleinen Gruppe Angestellter als Hotel betrieben – vermutlich einträglicher. Auch wenn Abends Adler über einem kreisen und man zusammen mit anderen Touristen Kapstadt und den Tafelberg am Horizont glitzern sehen kann, fühlte sich der Ort doch seelenlos an und wir sind nach einer Nacht weitergefahren.

 

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Das nächste Hotel lag bei Robertson: The Lab – benannt nach dem Labrador der Besitzer. Leider gibt‘s den armen, alten Labrador nicht mehr, und die Besitzer waren auch nicht da, aber Lionell, der (neue) Manager hat sich gut um und gekümmert. Zum einen an dem Tag, als ich acht Stunden lang kotzend und Dünnpfiff abgebend nicht aus dem Bad gekommen bin. Nach sieben Jahren Südost-Asien ohne irgendwelche Magendarmprobleme hat‘s mich hier dann doch auch mal erwischt… war aber nach den acht Stunden wohl alles raus und alles wieder gut. Lionell hat mir Elektrolyt-Pulver aus der Apotheke geholt und das Abendessen nicht berechnet 🙂 aber daran lag‘s gar nicht, denke ich. Später hat uns Lionell dann noch geholfen einen neuen Mietwagen zu bekommen. Der erste, obwohl erst 5500 Kilometer alt, hatte wohl einen kapitalen Radlagerschaden entwickelt, so dass wir vom Autovermieter einen Ersatzwagen geliefert bekommen haben. Das dauert zwar drei Stunden bis der da ist, aber ich konnte eh noch ein wenig Ruhe gebrauchen (wegen dem Dünnpfiff – Ihr wisst schon).

 

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Mit einem etwas älteren, aber grundsoliden Suzuki Swift ging es dann entlang der Langeberge (eine lange Gebirgskette – die haben hier oft sprechende Namen)  nach Swellendam. Es gibt hier auch Orte wie Dysseldorp oder Wupperthal ! Hier sind wir im Cypress Cottage bei unserem Gastgeber Etienne untergekommen.

Swellendam ist ein ziemlich kleiner Ort. Mit 17.000 Einwohnern etwa halb so groß wie Kelkheim. Im Gegensatz zu Kapstadt gibt‘s hier keine Starkstrom Elektrozäune um die Grundstücke und Etienne lässt den Hintereingang nachts immer offen für seine Gäste. Es gibt auch keine Bedenken, wenn wir Abends nach einem Restaurantbesuch zu Fuss nach Hause laufen.

Tagsüber haben wir eine 8 Kilometer Wanderung in die Langeberge gemacht. An der ca 1000 Meter hohe Gebirgskette bleiben die Wolken aus dem Süden, vom Meer her, hängen und regnen sich ab. Bis zu den Bergen ist alles relativ grün. Auf der anderen Seite beginnt die „Karoo“ – die erste Wüste, wenn man von Süden schaut.

Die Wanderung war etwas anstrengender und das Gelände deutlich steiler, als es die Fotos wiedergeben, aber wir waren froh endlich in einer halbwegs natürlichen Umgebung zu sein. Man muss halt nur bei jedem Schritt aufpassen, nicht in Affenscheiße zu treten, weil die afrikanischen Baboons (https://en.wikipedia.org/wiki/Baboon ) ihr Revier auf diese Art doch recht unmissverständlich markieren.

Dassies (https://en.wikipedia.org/wiki/Hyrax#/media/File:Klipdas.jpg ) und Leoparden soll es hier auch geben, aber wir haben ausser den Spuren der Baboons keine Tiere gesehen.

 

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Morgen fahren wir weiter, über den Pass in die Karoo.